Comparative Guts

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Comparative
Guts

Anatomie des Darms, Vordere Ansicht — Das hochformatige Bild ist eine farbige Reproduktion aus dem 20. Farbige Reproduktion eines Gemäldes aus dem 17. Jahrhundert. In der Mitte eine aufrecht stehende Figur in der Vorderansicht abgebildet. Im linken Bildviertel ist ein Schädel dargestellt, und im rechten Bildviertel eine Rückenansicht der Figur. Teilweise sind Körperteile und innere Organe mit schwarzen Schriftzeichen versehen. Die Gestalt hat die Arme zu den Seiten ausgebreitet. Die Handflächen weisen nach vorne. Ihre Füße stehen nah beieinander, wobei die Zehen nach außen gerichtet sind. Einzelne Bestandteile des Skeletts sind detailliert dargestellt, wie zum Beispiel Fingerknochen und Fingergelenke oder der Aufbau des Kniegelenks. Flächen zwischen den Knochen und der Haut, die Fleisch und Muskeln darstellen, sind unterschiedlich farbig schraffiert. An den Armen hellbraun, um den Körper gelb und an den Beinen grün-blau. Zahnfleisch, Augenhöhlen und die Räume zwischen den Rippen leuchten in einem kräftigen Rot. In den Augenhöhlen markieren gelbe Kreise die Augen. Im leicht geöffneten breiten Mund sind die kompletten Zahnreihen sichtbar. Durch den Hals verläuft eine Röhre abwärts, die in ein auf der Spitze stehendes bräunliches Quadrat, den Magen, mündet. Um den Magen gruppieren sich weitere Organe. Auf der linken Seite des Magens befindet eine cremefarbene, tropfenförmige Form, die die Gallenblase darstellt. Rechts vom Magen befindet sich eine längliche, bauchige Form in einem ähnlichen Braunton wie der Magen, die die Milz darstellt. Unterhalb des Magens ist ein quer verlaufendes Band in Rottönen abgebildet. Es steht für den Dünndarm. Im Unterleib verläuft die Harnblase in horizontalen Wellen der Dickdarm. Die Wellen sind in Blau dargestellt. Zwei einander zugewandte Trapeze zu beiden Seiten des aufrechten bräunlichen Quadrats des Magens stellen den aufsteigenden (in leuchtend roten Wirbeln) und den absteigenden (in leuchtend gelben Wirbeln) Teil des Dickdarms dar. Die aufsteigende rote Seite ist als "Blutdarm" bekannt und steht für die Qualität des Blutes, während die gelbe Seite als "Sinbu-Darm" für die Mikroorganismen (auf Tibetisch "Sinbu" genannt) bekannt ist, die sie nährt, um Zugang zur Nahrung zu erhalten. Die obere Bildhälfte ist mit einem schwach gezeichneten Raster aus kleinen Quadraten hinterlegt. Der Schädel im unteren linken Bildviertel stellt eine Vergrößerung dar. Er entspricht im Wesentlichen dem Schädel der Gestalt. Im Unterschied zu ihm sind ausgeformte Ohrmuscheln gezeichnet. Die einzelnen Zähne sind beschriftet. Weitere Schriftzeichen verlaufen von Ohrmuschel zu Ohrmuschel entlang des Unterkiefers. Die Gestalt in Rückenansicht im rechten Bildviertel steht aufrecht mit erhobenen Armen. Ihren Hinterkopf bedecken kurze schwarze Haare. Die Körperfläche ist in Gelb gestaltet. Die Wirbelsäule mit den einzelnen Wirbeln tritt in Weiß hervor. Das Bild ist von einem strahlenden roten Band vollständig umrahmt. Eine Reihe von 14 Abbildungen von sitzenden Buddhas, Bodhisattvas und Meistern der tibetischen medizinischen Überlieferungslinie verläuft am oberen Rand des Bildes, wie bei tibetischen Gebetsfahnen. Entlang des unteren Bildrandes ziehen sich drei Schriftzeilen. Diese medizinische Darstellung kann als Teil einer ikonografischen Maltradition verstanden werden, die in buddhistischen Kulturen ihren Ursprung hat. —— Anatomy of the Gut, Anterior View — The portrait format image is a 20th-century coloured reproduction of a 17th-century painting. In the centre, an upright figure is depicted in an anterior view. The left quarter of the picture shows a skull, and the right quarter shows a posterior view of the figure. Parts of the body and internal organs are marked with black letters. The figure’s arms spread out to the sides. The palms of the hands point forward. The figure’s feet are close together with the toes pointing outwards. Individual components of the skeleton are depicted in detail, such as the finger’s bones and joints or the structure of the knee joint. Areas between the bones and the skin, representing flesh and muscles, are hatched in different colours. Light brown on the arms, yellow around the body and green-blue on the legs. Certain areas stand out in a strong red, such as the gums, eye sockets, and the spaces between the ribs. Yellow circles mark the eyes embedded within the sockets. In the slightly open and wide mouth, complete rows of teeth are visible. A tube runs down through the neck, ending in a brownish square standing on top, the stomach. Other organs are grouped around the stomach. To the left of the stomach is a cream-coloured tear-dropped shape gall bladder. To the right of the stomach is a bulbous oblong shape, in a similar shade of brown to the stomach, the spleen. Below the stomach, a transverse band is depicted in shades of red. It represents the small intestine. In the lower abdomen, the urinary bladder runs in horizontal waves. The waves are depicted in blue. Two bi-facing trapezoids on either side of the upright brownish square of the stomach represent the ascending (in bright red swirls) and descending (in bright yellow swirls) parts of the large intestine. The ascending red side is known as the 'blood colon' related to nourishing blood quality and the yellow side is known as the 'sinbu colon' for the microorganisms (known as 'sinbu' in Tibetan) that it nourishes to access nutrition. The upper half of the picture has a faintly drawn grid of small squares. The skull in the lower left quarter of the picture represents an enlargement. Essentially, it corresponds to the skull of the figure. In contrast to it, shaped auricles are drawn. The individual teeth are labelled. Further characters run from auricle to auricle along the lower jaw. The figure in the posterior view in the right quarter of the image stands upright with raised arms. Short black hair covers the back of the head. The body is painted in yellow. The spine with individual vertebrae stands out in white. The picture is completely framed by a radiant red band. A row of 14 images of seated Buddha, bodhisattva, and Tibetan medical lineage masters runs along the upper edge of the picture, as in Tibetan prayer flags. Three lines of script run along the lower edge of the picture. This medical representation can be understood as part of an iconographic painting tradition that originated in Buddhist cultures.
Die Eingeweideräuberin — Die hochformatige Schwarz-Weiß-Zeichnung stellt zwei Frauen dar. Beide sind nahezu unbekleidet und tragen Fellstiefel, die bis über die Knie reichen. Ihre Haare, die Stiefel und die wenige Kleidung heben sich in Schwarz vom hellen Hintergrund ab. In der Mitte der Zeichnung ist eine weibliche Figur in dunklen Grautönen gezeichnet. Sie füllt die Bildfläche fast gänzlich aus. Ihr Oberkörper ist aufrecht und zeight einen voluminösen Bauch und kräftige Schultern. Ihr rechter Arm liegt angewinkelt über ihren entblößten Hängebrüsten. Mit der Hand umfasst sie das Heft eines Dolchs, dessen Klinge schräg nach oben gerichtet ist. Über ihrer linken Armbeuge liegt ein flaches ovales Gefäß mit kurzem Griff; den umschließt sie mit ihrer linken Hand. Sie hat ein rundes Gesicht mit breiten Wangenknochen und einer breiten Nase, ihre Augen treten sehr dunkel hervor. Ein diabolisches Grinsen gibt den Blick auf ihre große Zunge frei. Ihr Haar ist hochgebunden und sitzt auf dem Kopf. Um die Hüften trägt die Frau einen Lendenschurz mit Tierkopf, der über ihrer Scham sitzt. Die Schnauze des wolfsähnlichen Tierekopfes hat spitze, nach unten gerichtete Ohren. Die Frauengestalt steht breitbeinig mit gebeugten Knien. An den Füßen trägt sie die Fellstiefel. Vor ihr befindet sich ein weiteres Gefäß mit Stiel, das einer Pfanne ähnelt. In der Mitte zum rechten Rand der Zeichnung hin ist die zweite Frau dargestellt, die auf einer Bank sitzt, leicht nach hinten versetzt. Sie ist von schlanker Statur. Wie die andere Frau trägt sie Fellstiefel und einen Lendenschurz. Ihr rechter Arm hängt zur Seite herab. Gewellte dunkle Haare umrahmen ihr ovales Gesicht mit einem schmalen Mund. Die skizzenhafte Darstellung wird zum Teil von dem flachen ovalen Gefäß in der Armbeuge der anderen Frau verdeckt. Kârale Andreassen war ein grönländischer Maler, Zeichner und Katechet, der bis 1934 lebte. Andreassen war der Sohn eines Schamanen und wuchs mit grönländischen Traditionen und Legenden auf. —— The Entrail Snatcher — This portrait formatted black-and-white drawing depicts two women. Both are almost unclothed and wear fur boots that reach above their knees. Their hair, boots and few clothes stand out in black against a light background. In the centre of the drawing, a female figure is drawn in dark grey tones. She almost completely fills the entire surface of the drawing. Her upper body is upright and features a voluminous belly and strong shoulders. Her right arm is bent over her exposed pendulous breasts. With her hand, she grasps the hilt of a dagger, the blade pointing diagonally upwards. Above the crook of her left arm lies a flat oval vessel with a short handle; she clasps it in her left hand. She has a round face with broad cheekbones and a broad nose, her eyes are very dark. A diabolical grin reveals her large tongue. Her hair is tied up and sits atop her head. Around her hips, she wears a loincloth with an animal's head that lays over her pubic area. The muzzle of this wolf-like animal head has pointed ears that point downwards. The female figure stands wide-legged with bent knees. On her feet, she wears fur boots. In front of her is another vessel with a handle, which resembles a pan. In the centre towards the right edge of the drawing, the second woman is depicted sitting on a bench, slightly shifted backwards. She is of slender build. Similar to the other woman, she is wearing fur boots and a loincloth. Her right arm hangs down to the side. Wavy dark hair frames her oval face with a narrow mouth. The sketchy depiction is partially obscured by the flat oval vessel in the crook of the other woman's arm. Kârale Andreassen was a Greenlandic painter, draughtsman and catechist who lived until 1934. Andreassen was the son of a shaman and grew up with Greenlandic traditions and legends.
Tupilak Schnitzereien — Das Foto zeigt ein schlichtes säulenartiges Schnitzobjekt aus Elfenbein auf einem dunklen viereckigen Sockel vor hellgrauem Hintergrund. Das Objekt wirft einen Schatten nach rechts. Dargestellt ist eine aufrecht stehende schlanke Figur mit seitlich am Körper herabhängenden Armen und Händen. Kopf, Rumpf und Beine nehmen jeweils etwa ein Drittel des Tupilaks ein. Der längliche Kopf hat die Form eines aufrechten Quaders. Die seitlich daran befindlichen Ohren haben eine ähnliche Form. Mittig auf dem Kopf ist auf einem niedrigen Sockel ein horizontal aufgestelltes Rechteck platziert. Diese Konstruktion lässt an einen Kopfschmuck denken. Zwei Kugeln bilden die Augen, aus denen glänzende schwarze Pupillen hervorgehen. Direkt unterhalb der Augen sitzt eine schweineartige Nase mit großen Nasenlöchern. Feine nach unten weisende eingekerbte Bögen markieren die Wangen. Die untere Hälfte des Gesichts ist vom aufgerissenen Mund dominiert. Vor der oberen Zahnreihe ragen zwei lange spitze Fangzähne bis zum Unterkiefer. Die auf die Brust herabhängende Zunge verdeckt die untere Zahnreihe. Am ebenfalls quaderförmigen Rumpf treten Brüste und Brustwarzen etwas hervor. Eine kleine Wölbung befindet sich etwa im Bereich des Bauchnabels. Arme und Beine sind wie der Rumpf kantig gestaltet. Die Füße der Figur stehen schulterbreit auseinander. Die Knie sind leicht gebeugt. Als Tupilak werden kleine geheimnisvolle, teils groteske Figuren aus der grönländischen Inuit-Kultur bezeichnet. Der Begriff „Tupilak“ lässt sich mit „Seele oder Geist eines Verstorbenen“ übersetzen. Die Figuren wurden in der Vergangenheit aus Materialien wie Erde, Tang, Tierknochen, Menschenhaar und selbst Teilen von Kinderleichen geschaffen. —— Tupilak Carving — This photograph shows a simple columnar carved ivory object on a dark square base against a light grey background. The object casts a shadow to the right. Depicted is an upright slender figure with arms and hands hanging down the side of the body. The head, torso, and legs each occupy about one-third of the tupilak. The elongated head has the shape of an upright cuboid. The ears on the side have a similar shape. In the middle of the head, a horizontally placed rectangle is placed on a low pedestal. This construction suggests a headdress. Two spheres form the eyes from which shiny black pupils emerge. Directly below the eyes is a pig-like nose with large nostrils. Fine notched arches pointing downwards mark the cheeks. The lower half of the face is dominated by the open mouth. In front of the upper row of teeth, two long pointed canines protrude to the lower jaw. The tongue hanging down on the chest hides the lower row of teeth. The breasts and nipples somewhat protrude from the likewise cuboid torso. A small bulge is located approximately in the area of the navel. The arms and legs are angular like the torso. The feet of the figure are shoulder-width apart. The knees are slightly bent. Tupilak are small mysterious, sometimes grotesque figures from the Greenlandic Inuit culture. The term "tupilak" can be translated as "soul or spirit of a deceased person". The figures were created in the past from materials such as earth, seaweed, animal bones, human hair and even parts of children's corpses.
Guido da Vigevano’s Anatomie, Abbildung 8 Die Seite aus einem Buch zeigt die Illustration eines menschlichen Körpers. In der linken oberen Ecke ist sie mit einem kurzen lateinischen Text versehen. Die Seite ist Bestandteil einer Serie von insgesamt 17 Abbildungen, die die Anatomie des Menschen zeigen. Die Zeichnung ist in schwarz-weiß ausgeführt. Der Umriss des Körpers tritt als markante schwarze Linie hervor. Knochen und Gelenke sind in Grautönen dargestellt, die inneren Organe bleiben weiß. Die Arme und Beine erscheinen sehr dünn, Muskeln oder Sehnen sind nicht abgebildet. Erkennbar sind die Gelenke der Hände, des Ellenbogens, der Schultern, der Hüfte, der Knie und der Füße sowie die Schlüsselbeine. Finger und Zehen wurden lediglich angedeutet. Auf dem Hals sitzt der Kopf mit einem ausgearbeiteten Gesicht, Ohren und kurzen gelockten Haaren. Das Gesicht ist rund, die Augen sind geschlossen, die Mundwinkel weisen nach unten. In der Bauchhöhle sind die Umrisse der Verdauungsorgane hervorgehoben. Die Flächen neben den Organen sind grau und dunkelgrau schraffiert. Wie ein breites helles Band zieht sich das Zwerchfell über die Brusthöhle. Von oben führt die Speiseröhre wie ein dünner Schlauch nahezu gerade vom Hals abwärts in den zwiebelförmig dargestellten Magen. Dabei durchstößt sie das Zwerchfell. Der Darm, der in Schlingen die untere Fläche der Bauchhöhle füllt, beginnt rechts neben dem Magen. Der Text in lateinischer Sprache beginnt auf Kopfhöhe der Zeichnung und zieht sich in kurzen Zeilen bis auf Höhe des Oberarms der Illustration. Er ist in kräftigen verschnörkelten Buchstaben geschrieben. — — Guido da Vigevano's Anatomy, Figure 8 This page from a book shows an illustration of a human body. It is accompanied by a short Latin text in the upper left corner. The page is part of a series of 17 illustrations altogether demonstrating human anatomy. The drawing is executed in black and white. The outline of the body stands out because of its prominent bold black line. The bones and joints are depicted in shades of grey, the internal organs remain white. The arms and legs appear very thin. Muscles or tendons are not depicted. The joints of the hands, elbow, shoulders, hips, knees, and feet, as well as the collarbones, are recognisable. Fingers and toes have only been indicated. On top of the neck, is the head with a detailed face, ears, and short curly hair. The face is round, the eyes are closed, and the corners of the mouth point downwards. In the abdominal cavity, the outlines of the digestive organs are bolded and emphasised. The areas next to the organs are hatched in grey and dark grey. The diaphragm stretches across the thoracic cavity like a wide light band. From above, the oesophagus runs like a thin tube almost straight down from the neck into the onion-shaped stomach. In doing so, it pierces the diaphragm. The intestine, which fills the lower surface of the abdominal cavity in loops, begins to the right of the stomach. The Latin text in the upper left corner begins at the level of the figure’s head and continues in short lines up to the level of the figure’s upper arm. It is written in bold squiggly letters.

Exploring the Inside of the Body
through Time and Space

This is a comparative exhibition about the human body, and in particular about one body part, the ‘guts’. For these purposes, ‘guts’ refers to everything found inside the lower torso, the organs and parts traditionally linked to nutrition and digestion, but also endowed with emotional, ethical, and metaphysical significance, depending on the representation and narrative.

By offering access to culturally, socially, historically, and sensorially different experiential contexts, Comparative Guts allows the visitor a glimpse into the variety and richness of embodied self-definition, human imagination about our (as well as animal) bodies’ physiology and functioning, our embodied exchange with the external world, and the religious significance of the way we are ‘made’ as living creatures. This dive into difference is simultaneously an enlightening illustration of what is common and shared among living beings.

The ‘guts’ are treated here in as neutral and universal a fashion as possible: not necessarily as functional parts of an organism or as a medical item, but as realities experienced in various ways. The most basic distinction is the sensed, volumetric one: solids for the fleshy organs (such as those referred to in English as the liver and the stomach), coils for the intestines and other parts endowed with complexity, folds, and fluidity, and wholes for the guts understood as part of a coherent whole, be it continuous or assembled.